Einstieg in den Lehpersonenberuf gelingt gut

Am 2. Oktober 2015 wurde von der Bildungsdirektion des Kantons Zürich folgende Medienmitteilung verfasst:

Die Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich wird von den ehemaligen Studierenden positiv beurteilt. Der anspruchsvolle Übergang vom Studium in die Berufspraxis gelingt den jungen Lehrpersonen gut. Dies zeigt die Befragung von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern an der Zürcher Volksschule.
Zum zweiten Mal wurde im Auftrag der Bildungsdirektion eine Umfrage bei Absolventinnen und Absolventen der PH Zürich durchgeführt. Die Ergebnisse sind erneut erfreulich. Die Absolventinnen und Absolventen fühlen sich fachlich gut gerüstet und auf das Unterrichten gut vorbereitet.
Seit der letzten Befragung vor drei Jahren wurden die berufspraktischen Teile der Ausbildung an der PH Zürich markant erweitert. Dieser stärkere Praxisbezug kommt bei den Studierenden gut an. Die Studie weist zudem nach, dass die jungen Lehrpersonen ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen in der Phase des Berufseinstiegs nochmals stark erweitern können. Dies zeigt, wie bedeutsam diese erste Phase ist. Mit einer aktiven Unterstützung können die Schulen entscheidend zu einem guten Einstieg der jungen Lehrpersonen in den Lehrerberuf beitragen.

Ich habe den Bericht «Der anspruchsvolle Weg zum Lehrerinnen- und Lehrerberuf. Zweite Befragung von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger an der Volksschule im Kanton Zürich» gelesen und möchte gerne zwei interessante Stellen wiedergeben. Dass sich insgesamt nur etwa 86 ehemalige Studierende an der Umfrage beteiligt haben von den 222 kontaktierten Lehrpersonen, ist natürlich sehr schade.

Zum Beispiel der Beitrag der verschiedenen Lernbereiche zu den heutigen beruflichen Kompetenzen. Hier schwingt dier Berufsalltag als Junglehrperson obenauf (M=4.9 auf einer 5er Skala), gefolgt von der Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen (M=4.5) und des eigenen Unterrichtens während der Ausbildung (Praktika) (M=4.2) als auch anderweitige Praxiserfahrungen (M=3.9). Die Ausbildung an der PH Zürich (M=3.2) als auch die Angebote während der Berufseinführung (M=3.1) werden weniger stark gewichtet.

Grafik1Ebenfalls interessant fand ich die Ausdifferenzierung des Bereichs „Ausbildung an der PH“, denn hier ist es vor allem die berufspraktische Ausbildung mit dem Mentorat (M=4.2) gefolgt von der fachlich-didaktischen Ausbildung an der PH (M=3.6), welche nach Auffassung der Berufseinsteigenden einen wesentlichen Beitrag leisten.

Grafik2

Diese Resultate erstaunen nun sicher nicht, werden sie doch in einigen anderen Studien ähnlich gefunden. Eine Intensivierung der Praktika kann sicherlich dazu beitragen, den Studierenden ein umfassendes Berufsbild zu vermitteln. Es ist jedoch empirisch nicht erwiesen, dass mehr oder auch längere Praktika auch zu einer stärkeren Kompetenzentwicklung verhelfen, wenngleich sie hilfreich sind. Vorausgesetzt: die Studierenden sind gut betreut und werden dazu angehalten ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen. Korrekterweise wird im Bericht festgehalten:

Trotz dieser Praxisnaühe bleibt die PH Zuürich eine Hochschule und damit der Wissenschaft und der Theorie verpflichtet, was u.a. auch das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten beinhaltet, was von vielen Studierenden als wenig sinnvoll erachtet wird. Eine Berufsschule “ vergleichbar der dualen Berufsbildung “ ist die PH nicht. Es muss der PH Zuürich gelingen diese Sachverhalte noch verstaündlicher und bewusster zu machen.

Der Bericht «Der anspruchsvolle Weg zum Lehrerinnen- und Lehrerberuf. Zweite Befragung von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger an der Volksschule im Kanton Zürich» findet sich unter: www.bi.zh.ch/internet/bildungsdirektion/de/unsere_direktion/veroeffentlichungen1.html

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