Folgenden Artikel der Zeit Online finde ich spannend zu lesen:
Vorgestellt wird die JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MPFS). Dieser ermittelt seit 1998 jedes Jahr das Medien- und Freizeitverhalten von Jugendlichen. Für die JIM-Studie wurden repräsentativ 12 bis 19-Jährige befragt und zwar über alle Schultypen und Schichten sowie gleichermaßen unter Jungen und Mädchen in ganz Deutschland. Der Sozialwissenschaftler Thomas Rathgeb ist Mitautor der Studie und Leiter der Geschäftsstelle des MPFS und wurde von der Zeit Online zur Studie interviewt.
Einzelne Aussagen machen hellhörig:
ZEIT ONLINE: Wie stark sind Jugendliche von den Gefahren des Internets betroffen? Und wie gut können sie damit umgehen? Zum Beispiel mit Mobbing und Belästigungen in Foren, Chats oder Communities?
Rathgeb: Wir haben noch eine zweite, mehr qualitative, allerdings nicht repräsentative Studie (JIM plus) durchgeführt. Darin bestätigt ein Viertel der Jugendlichen, dass in ihrem Bekanntenkreis schon einmal jemand in einer Online-Community fertig gemacht wurde. Über Handys geschieht das weniger. Eher noch in Chats. Laut JIM-Studie haben immerhin 13 Prozent der Chat-Nutzer mit Unbekannten schon einmal unangenehme Erfahrungen gemacht. Explizit nach sexueller Belästigung haben wir jedoch nicht gefragt.
ZEIT ONLINE: Und wie verantwortungsvoll gehen Jugendliche mit ihren persönlichen Daten um?
Rathgeb: Drei Viertel stellen persönliche Informationen online: Das sind zunächst ganz harmlos ihre Hobbys und Vorlieben. Doch immerhin 60 Prozent stellen Fotos von sich selbst und fast die Hälfte von Freunden und Familie ins Netz. 40 Prozent veröffentlichen ihre Instant Messenger-Adresse, die eigentlich nur für gute Freunde gedacht ist und sogar 26 Prozent ihre E-Mail-Adresse. Das ist sehr unbedarft und hat übrigens nichts mit dem Bildungshintergrund zu tun. Da die Gymnasiasten stärker vertreten sind in den Communitys, sind es gerade sie, die ihre Daten hergeben. Die Hälfte der Jugendlichen wurde in Chats schon nach persönlichen Kontakt-Daten gefragt, und immerhin 20 Prozent der Nutzer haben schon einmal Leute im wahren Leben getroffen, die sie in Chats kennengelernt haben.
Es scheint, dass viele Jugendliche eher unbedarft mit ihren persönlichen Daten umgehen. Interessant wäre zu fragen, weshalb die Jugendlichen dies tun. Mit Absicht oder aus „jugendlichem Übermut“?