Kulturen der Bildung / 21. Kongress der DGfE

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Vom 16.-19. März 2008 fand in Dresden der 21. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft statt. Das Kongressthema stellte die Frage nach der Bedeutung kulturtheoretischer Ansätze in der Erziehungswissenschaft.

Besonders beeindruckt hat mich die Arbeitsgruppe 32 zum Thema „Kompetenzentwicklungen von Lehrerstudierenden und Berufseinsteigenden“ von Stefan Albisser und Matthias Baer der Pädagogischen Hochschule Zürich.

Stefan Albisser berichtete Ergebnisse der ARBEL-Studie (ARBEL = Anforderungen und Ressourcen im Berufszyklus von Lehrerinnen und Lehrern), welche eine prospektive Längsschnittuntersuchung zur Identifikation relevanter Indikatoren in der Aus- und Weiterbildung ist. Interessant war für mich der Befund, dass sich deutliche Unterschiede zeigen im Umgang mit den Ressourcen. Das Ressourcenmanagement ist einsteigenden Lehrpersonen deutlich wichtiger als erfahrenen. Dies zu bewältigen gelingt ihnen auch besser und beansprucht sie weniger. Studienabgänger/-innen der heutigen Zeit sind sich der Gefahr von Burnouterscheinungen also bewusster, als Lehrpersonen, die einige Jahrzehnte früher in den Beruf eingestiegen sind. Christine Bieri stellte Ergebnisse einer Untersuchung bezüglich der Validität des Assessment-Centers der Pädagogischen Hochschule Zürich vor. Zukünftige Lehrerstudierenden, welche nicht über eine Maturität verfügen, können, nach erfolgreichem Absolvieren diverser Verfahren, das Studium trotzdem aufnehmen. Es zeigte sich, dass das Verfahren als fair bezeichnet werden kann (vgl. auch Beiträge zur Lehrerbildung, 2006). Für das Forschungsprojekt „Standarderreichung beim Erwerb von Unterrichtskompetenz im Lehrerstudium und im Übergang zur Berufstätigkeit“ arbeiten drei Hochschulen zusammen: Zürich, Rorschach und Weingarten (D). Es soll bei der Studie ein empirisch abgestütztes Bild erarbeitet werden u.a. zu Fragen wie der Aufbau der Kompetenz zur Planung und Durchführung von Unterricht im Verlaufe des Studiums verläuft oder welches Qualitätsniveau in Bezug auf diese Kompetenz am Ende des Studiums erreicht resp. welche Standards in welchem Masse erworben werden (vgl. Projektbeschrieb). Manuela Keller-Schneider stellte sehr interessante Ergebnisse ihrer Studie vor, bei welcher es um die „Kompetenzausprägung verschiedener Berufsauffassungstypen berufseinsteigender Lehrpersonen“ geht. Da bin ich auf die Veröffentlichung der Studie gespannt!

Ebenfalls spannend fand ich die Arbeitsgruppe 18 zum Thema „Weiterentwicklung der Allgemeinen Didaktik“ von Thorsten Bohl und Marc Kleinknecht. In der Gruppe wurde darüber diskutiert, wie eine angemessene Verbindung von Allgemeiner Didaktik und empirischer Unterrichtsforschung bzw. Lernpsychologie sowie eine eigenständige empirisch-didaktische Forschung gelingen kann. Besonders gefreut hat mich, dass Hanna Kiper sich in ihrem Beitrag auf dominante und verdrängte Traditionslinien (Aebli, Roth und Weinert) im didaktischen Denken bezogen hat und dass Karl-Heinz Arnold sich der Frage stellte, wie Bildungsprozesse, die über fachbezogenes Aufgabenlösen hinausgehen, empirisch erfasst werden können, wobei er auf die Testtheorie als Methode rekurrierte.

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