Qualität entwickeln – Standards sichern – mit Differenz umgehen (Kurzfassung)

Nicht nur vom Band 18 „Macht Mozart schlau?“ gibt es beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Kurzfassung, sondern auch vom 577 Seiten schweren Band 27 „Qualität entwickeln “ Standards sichern “ mit Differenz umgehen“ (hier). 

Im Einzelnen geht die Studie der Frage nach, wie die für das Projekt Implementation von Bildungsstandards“ zentralen Konzepte begrifflich gefasst werden können, was ihre qualitätsbezogene Entwicklung ausmacht und vor allem, wie sie als Steuerungsmittel im System so verankert werden können, dass sie die Ebene des Unterrichts und der Akteure erreichen (vgl. S. 3). 

Die Befunde lassen sich so summieren: Unterschiedliche Länder haben auf der Basis ihrer geschichtlichen Voraussetzungen die Frage des anzustrebenden Bildungssystems, aber auch der Vision seiner Weiterentwicklung sehr verschieden beantwortet. Bestehende Kulturen in einem bestimmten System lassen sich nicht einfach auflösen. Auch zwischen den Auftragsländern bestehen neben Gemeinsamkeiten zum Teil erhebliche Unterschiede. Daraus erwächst die Einsicht, dass sich kein Prinzip und keine Regel, die sich in einem Land als produktiv und wirksam erweist, kontextlos auf ein anderes Land übertragen lässt. Bildungssysteme sind historisch gewachsene soziokulturelle Konfigurationen, an die sich Bildungsreformen anschließen müssen. Es geht um Modernisierung, ohne die eigene historisch geformte Identität zu verlieren. Bildungsstandards sind als ein zentrales Element der Qualitätssicherung anzusehen. Sie sind aber kein Selbstzweck. Ohne ko-konstruktive und kultursensible Kontextualisierung in bestehenden Systemen wird die Implementation nicht gelingen oder auf halber Strecke stehen bleiben.  In optimaler Gestaltung verlangen Bildungsstandards die Verklammerung und Vernetzung von Systemebenen, Prozessen Akteuren und Werkzeugen (vgl. S. 20ff., Hervorhebung: KF).

Die Autor/-innen (Oelkers, Reusser, Berner, Halbheer & Stolz) nennen in der Folge 15 Thesen, welche allesamt gut nachvollziehbar sind: Hier lohnt sich auch ein Blick in die ausführliche Fassung (S. 450-460), da in der Kurzfassung die Thesen ohne Erläuterungen stehen.
Sowieso lohnt es sich sehr, einen Blick auf die Publikationen zur Bildungsforschung des BMBF zu werfen!

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