Warum Lehrpersonen nicht mehr Lehrpersonen sein wollen…

Im Tages-Anzeiger Magazin vom 4. Oktober war ein Artikel von Martin Beglinger zu lesen mit dem Titel «Warum ich nicht mehr Lehrer bin. Ein Berufsstand verzweifelt an tausend Ansprüchen» (hier). Heute “ Montag, 6. Oktober “ hat der Artikel bereits 19 Kommentare. Doch was genau ist es, was „Bernhard Lorenz“ (richtiger Name der Tages-Anzeiger-Redaktion bekannt) dazu gebracht hat, nicht mehr Lehrer zu sein, obwohl er dies eigentlich als seinen „Traumberuf“ bezeichnet? Nachfolgend zwei Zitate aus dem Artikel:

Warum ich trotzdem nicht mehr Lehrer sein will? Das hat mich meine Frau auch gefragt, als ich ihr vor einem Jahr zum ersten Mal sagte: ¹Du, ich kann nicht mehr schlafen. Die Ansprüche von allen Seiten erdrücken mich. Mein Beruf macht mich kaputt.º All die Sprüche über die Lehrer, diese ¹Berufsjammerer in der geschützten Werkstattº, die ¹Ferientechniker mit ihren dreizehn freien Wochen pro Jahrº: Ich kann sie nicht mehr hören.   

Schwer zu sagen, was anders werden müsste in diesem Beruf. Es ist so vieles und doch vor allem eines: Man müsste die Lehrerinnen und Lehrer endlich wieder ernst nehmen. Also nicht Reform um Reform von oben nach unten durchdrücken und damit die Kluft zwischen Bildungsbürokratie und Schulalltag weiter vergrössern.

Es steht mir nicht zu, die Aussagen von „Bernhard Lorenz“ in Frage zu stellen. Der Bericht, bewusst subjektiv verfasst, scheint jedoch vielen Lehrpersonen aus dem Herzen zu sprechen. Sicher, auch ich war einmal Lehrerin und unterrichtete 8 Jahre lang an der Volksschule (sehr gerne!), weswegen ich den Artikel auch mit Interesse las. Und: Auch ich bin heute nicht mehr Lehrerin – wenn auch aus anderen Gründen als „Bernhard Lorenz“. Was ich mich jedoch frage ist: Was läuft schief? Läuft wirklich so vieles schief? Sind der subjektive Einzelbericht und die 19 Kommentare repräsentativ? Und: Wo bleiben die motivierten Lehrpersonen?! Wo arbeiten Bildungspolitiker/-innen, Bildungswissenschaftler/-innen, Lehrerbildner/-innen und Lehrpersonen produktiv und gewinnbringend zusammen?!

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Mobile Tagging – welcher Nutzen?

Je länger je öfter begegne ich solchen Codes (nachfolgend ein mit Kaywa erzeugter Code meiner eigenen URL) und frage mich: Wozu genau?

QR-Code 

Klar, via den Mobile-Tagging-Blog kann ich mich auf dem Laufenden halten und auch beim E-Learning-Blog werde ich immer wieder mit den möglichen Anwendungen konfrontiert. Auf meinem iPhone befindet sich nun auch ein „Lesegerät“ (in meinem Fall der NeoReader) und auch das entsprechende Video habe ich mir angeschaut.

Ich weiss also, das Fotografieren des Codes (zum Beispiel habe ich auch in der gestrigen Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung einen solchen angetroffen), verbindet mich direkt mit der Homepage der Zeitung, des Museums, des Bildungsfutter-Blogs, …

Aber – was nun? Worin genau besteht der Mehrwert, ausser das die Adresse nicht mühsam eingetippt werden muss? Gibt es Einsatzmöglichkeiten darüber hinaus oder ist das Ganze eine Spielerei? 

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Auf dem Weg zur digitalen Universität – Community Building Web2.0

Ein für mich sehr hörenswerter Beitrag von Mandy Schiefner:

Wissenschaft ist im verstärkten Masse vor allem durch die Zusammenarbeit in (scientific) `communities´ und Netzwerken geprägt und wird zukünftig auch kaum ohne auskommen. Die Zeit der Universalgenies ist vorbei; Wissenschaft vollzieht sich vermehrt in (interdisziplinären/internationalen) Teams. In diesem Prozess kommt vor allem der Digitalisierung eine große Bedeutung zu. Vernetzung ist ohne Medien heute kaum noch denkbar.

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Literaturverwaltung im Web 2.0

Heute kam ich dazu, mir die Online-Schulung von e-teaching.org, moderiert durch Christian Kohls zum Thema „Literaturverwaltung im Web 2.0„, anzusehen.

Spannend fand ich das Werkzeug LibraryThing, welches ich auch gleich ausprobiert habe und auch tatsächlich Bücher aus meiner EndNote-Datei direkt importieren konnte. Noch schöner wäre es, wenn ich Bücher, welche ich in LibraryThing online erfassen würde, auch in meine EndNote-Datei exportieren könnte, was mir bis jetzt jedoch noch nicht gelang. Vielleicht weiss ja da jemand eine Lösung? Den Export in Zotero habe ich geschafft, nur arbeite ich nicht mit Zotero, sondern eben mit EndNote.

Ein hübscher Nebeneffekt ist, dass nun in der Seiteleiste meines Blogs, immer zufällig eine Auswahl aus meiner in LibraryThing erfassten Bücher erscheint. Da sehen die LeserInnen meines Blogs auch gleich, was so alles bei mir im Bücherregal steht.  

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EARLI SIG 11 Meeting: Unser Beitrag

Das Meeting der Mitglieder der „Special Interest Group“ (SIG) 11 mit der thematischen Ausrichtung „Teaching and Teacher Education“ tagte vom 17. – 20. August 2008 an der Universität Fribourg (CH). Wir waren mit einem Poster vertreten „Communities of Teachers and Learners at Universities„, da das übergreifende Thema des Meetings „Fostering Communities of Learning“ lautete. Dies in Vorbereitung auf den EARLI-Kongress vom August 2009 in Amsterdam.

Für uns stellt sich immer wieder die Frage, was denn (Lern-)Gemeinschaften an Universitäten sind, unterscheidet sich doch die Aufgaben von Dozierenden an der Universität in wesentlichen Punkten von denen vorangehender Bildungseinrichtungen. Weiterlesen

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Students‘ approaches to learning…

… and assessment preferences in a portfolio-based learning environment.

Dies der Titel eines Artikels, geschrieben von Marlies Beaten, Filip Dochy und Katrien Struvyen vom „Centre for Research on Teaching and Training“ in Belgien und  gerade erschienen in Instructional Sciences und leider nur für Abonnenten (hier) vorläufig online verfügbar. 

Nur schon das Abstract hat mich jedoch schon sehr interessiert: Weiterlesen

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BMBF-Bericht: Studiensituation und studentische Orientierung

Folgender Abschnitt aus dem Bericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (vgl. pressemitteilung_bmbf_2008.pdf) gefällt mir besonders:

Die Bemühungen um eine gute Vorbereitung haben bei den Lehrenden im Vergleich zu den 90er Jahren nach den Angaben der Studierenden stark zugenommen. Um 20 Prozentpunkte ist der Anteil jener Studierenden 2007 gegenüber 1993 höher, die häufig eine gute Vorbereitung der Lehrenden festhalten. Die Zunahme positiver Rückmeldungen der Studierenden hinsichtlich Vorbereitung und Motivierung ist zugleich als eine bessere Bilanz zur Hochschuldidaktik allgemein zu verstehen.

Die Kriterien zur Messung der Qualität der Lehre beschränken sich allerdings auf sechs allgemeine hochschuldidaktische Prinzipien zur Lehre:

Die klare Definition des Lernzieles, der verständliche Vortrag, die Weckung von Interesse, die Vergewisserung über das Stoffverständnis, regelmäßige Zusammenfassungen und Wiederholungen bis hin zu Hinweisen über die Relevanz des Stoffes für Prüfungen. 

Ob diese tatsächlich die gesamte Breite für allgemeine Kriterien guter Hochschullehre abdecken, bin ich mir nicht sicher. Sicher lesenswert ist jedoch der gesamte Bericht (hier).

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FokusLaufbahn

Etwas Werbung verdient meiner Ansicht nach die folgende Dienstleistung des Bereichs Lehre der Universität Zürich:

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FokusLaufbahn ist ein Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Chancengleichheit. FokusLaufbahn ist eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Programms PRO-WISS und baut auf den positiven Erfahrungen von PRO-WISS auf und erweitert das Angebotsspektrum. Wir legen den Fokus auf überfachliche Kompetenzprofile, die im Hinblick auf eine wissenschaftliche Karriere von zentraler Bedeutung sind. 

Welche Doktorandin / welcher Doktorand (das Programm richtet sich explizit an Frauen) kämpft nicht mit Problemen des Selbst- und Zeitmanagements? Wer möchte nicht wissen, woher Drittmittel einzutreiben sind resp. wie die gefunden Resultate am überzeugendsten präsentiert werden? Dies alles kann in Kursen von FokusLaufbahn erlernt werden. Aber auch individuelle Beratungen sind möglich. Ein tolles Angebot!

Nachtrag: Das Programm richtet sich auch an Postdoktorandinnen oder Habilitandinnen.

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BookCrossing

Vielleicht ist dieser Beintrag über BookCrossing für die meisten Leserinnen und Leser nicht neu. Ich jedenfalls bekam erst vor zwei Tagen ein Buch direkt zugestellt, was bei BookCrossing eher selten sei. Viel häufiger werden Bücher in die unbekannten Weiten entlassen und von anderen gezielt „gejagt“ oder auch einfach gefunden. „Bookcrossing kombiniert Abenteuer, Uneigennützigkeit und Literatur in einer einmaligen Mischung.“ (Zitat aus dem Infozettel)

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Ich werde jedenfalls heute Mittag mein erstes Buch in die „Wildnis“ entlassen und bin natürlich gespannt, ob es gefunden wird. Dies ganz unter dem Motto: BILDUNGSFUTTER fürs Wochenende! 

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P.S.: Es ist keines aus dem Bildungsfutter-Buchregal, denn diese werden ja „bewacht“ 😉 

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PHZH als visueller Rundgang

Als ehemalige Primarlehrerin, welche noch an einem Seminar ausgebildet wurde, bin ich via den News-Feed der PHZH auf den visuellen Rundgang der PHZH gestossen: Er löste bei mir viel Schmunzeln aus! Es ist etwas ganz Neues, wenn man sich heute für den LehrerInnenberuf  “ welcher der „schönste Beruf ist den es gibt“ (Zitat Prorektor Ausbildung) “ interessiert und die zukünftigen Menschen, die einen auf diesem Weg begleiten werden, bereits vorher in Wort, Bild UND Bewegung sehen kann!

Herzliche Gratulation zu diesem innovativen Netzauftritt!

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